Herbstzeit ist Pflanzzeit – warum Du im Herbst und Winter Bäume pflanzen solltest

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In diesem Blogbeitrag erfährst Du, wie Du die Herbst- und Winterzeit nutzt, um deinen Garten für das nächste Jahr neu zu bepflanzen.

Der Herbst ist eine wunderbare Jahreszeit, um zu gärtnern. Die Blätter färben sich in den schönsten Farben, es ist nicht mehr so warm und einiges gibt es auch noch zu ernten. Auch wenn es draußen zeitweise schon recht ungemütlich ist, lohnt es sich, genau jetzt noch Zeit in den Garten zu investieren.

Warum der Herbst die beste Pflanzzeit für Bäume ist

Es gibt mehrere Gründe, warum viele Obstbäume, Nussbäume und andere essbare Pflanzen besser im Herbst und Winter eingepflanzt werden sollten, als im Frühling.

Ideales Klima

Ein wichtiger Grund ist natürlich das Klima: der Boden ist noch locker und nicht gefroren, aber feucht genug. So hat das Wurzelwerk genau die richtige Umgebung, um fest anzuwachsen und genug Zeit, um Stärke für den Winter zu entwickeln. Außerdem ist die Gefahr für Nachtfrost, Trockenheit oder auch plötzlichen Temperaturanstieg nicht so unberechenbar wie im Frühling.

Das Wichtigste passiert unter der Erde

Im Herbst treten die Pflanzenteile über der Erde in eine Ruhephase ein. Sie speichern Nährstoffe aus den Blättern und werfen diese dann ab. Im Gegensatz dazu wird das Wurzelwachstum aktiver, insbesondere werden die lebensnotwendigen Feinwurzeln ausgebildet. Im Frühling wäre dieses Wachstum für eine Pflanze sehr stressig, denn sie muss auch noch alle anderen Pflanzenteile bilden. Durch die Herbstpflanzung hat die Pflanze aber einen Entwicklungsvorsprung. Nicht nur, dass sie den Winter überlebt – sie hat im Frühling viel mehr Energie zur Blüten- und Blätterbildung.

Welche Pflanzen profitieren von der Herbstpflanzung?

Die Vorteile einer Herbstpflanzung betreffen sowohl Bäume und Sträucher als auch Stauden, Hecken und Zwiebelpflanzen. Achte bei der Entscheidung für einen Obst- oder Nussbaum oder eine Staude darauf, welche Winterhärte sie mitbringt. Diese Information findest Du normalerweise im Kurzsteckbrief der jeweiligen Art und Sorte. Einige Pflanzen, wie zum Beispiel Obstgehölze und Zwiebelpflanzen, profitieren sogar von kalten Bodentemperaturen und blühen im Folgejahr umso ausdauernder, was natürlich auch der Fruchtbildung zugute kommt. Einige Arten, die Du guten Gewissens den ganzen Winter über pflanzen kannst, so lange der Boden nicht gefroren ist:

  • Obstbäume wie Äpfel, Birnen, Steinfrüchte, Maulbeeren, Kakis, Nashis, Mispeln oder Quitten
  • Nussbäume, beispielsweise Walnüsse, Pekannussbäume, Esskastanien, Haseln, einige Mandelsorten, Butternüsse und Herznüsse
  • späte Obst- und Beerensträucher
  • Heckenpflanzen, Forst-und Ziergehölze 
  • Zwiebelpflanzen wie Frühblüher, aber auch Winterheckenzwiebeln und Winterknoblauch

Bäume und Sträucher richtig transportieren und lagern

Achte darauf, dass die Pflanzen sicher verpackt an dem Ort ankommen, an dem Du sie pflanzen möchtest. Dazu gehört, dass sie möglichst wenig Temperaturschwankungen ausgesetzt werden, sowie ausreichend feucht bleiben. Solltest Du doch einmal nicht dazu kommen, Deine Pflanzen direkt auszupflanzen, stelle Topfware an einen windgeschützten Außenplatz und gehe sicher, dass der Ballen nie ganz austrocknet. Wurzelnackte Ware lässt sich gut vorübergehend in einem Gefäß mit feuchtem Sand oder normaler Gartenerde lagern. Generell solltest Du aber nicht allzu lange damit warten, Deine neuen Bäume und Sträucher auszupflanzen, denn so haben sie genug Zeit, sich an die neuen Bedingungen zu gewöhnen und Kraft für die kälteren Tage zu sammeln.

Ideale Bedingungen – so pflanzt du Bäume in der kalten Jahreszeit richtig

Topfware kann das ganze Jahr über gepflanzt werden. Die Feuchtigkeit hält sich eine Weile in ihrem Ballen, sodass sie recht unempfindlich ist. Wurzelnackte Jungpflanzen, Bäume und Sträucher hingegen müssen sogar im Herbst und Winter gepflanzt werden – so lange der Boden frostfrei ist – da ihre Wurzeln sonst zu schnell austrocknen. Sie sollten unmittelbar nach Lieferung gepflanzt werden, um ihre Wurzelballen zu schützen. Dafür lassen sie sich leichter transportieren als Topfware, sind umweltfreundlicher und meist auch erheblich günstiger.

Um Deinen  Pflanzen die Ankunft im neuen Umfeld etwas leichter zu machen, solltest Du das Pflanzloch mit nährstoffreicher Erde, zum Beispiel einem guten Humussubstrat, anreichern. Arbeite das Substrat dafür locker in die Erde deines Pflanzloches ein. Zudem kannst du bei wurzelnackten Pflanzen vorsichtig die feinen Wurzelspitzen mit einer sauberen Schere etwas kürzen (max. 1 cm reicht schon) – das regt das Wachstum und die Neubildung der Wurzeln an.
Wenn du das Pflanzloch geschlossen hast, kannst du nach dem Angießen den Bereich um den Stamm herum mulchen. So ist die Pflanze noch besser gegen Kälte gewappnet und die Feuchtigkeit hält sich länger im Boden. 

 

 

    Nutze also die kommenden Wochen, um Deinem Garten oder deinem Grundstück mit neuen Pflanzen Leben einzuhauchen und die Schönheit dieser Jahreszeit voll auszukosten. Der Herbst ist die Zeit des Krafttankens für die Natur, also plane Deine Pflanzungen jetzt und ernte später die Früchte deiner Arbeit – Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude!

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