Dein Garten als CO₂-Speicher

Dein Garten als CO₂-Speicher

In diesem Beitrag gehen wir der Frage nach, welches Potential ein Garten zur CO-Speicherung hat und welche Maßnahmen dazu beitragen, einen klimafreundlichen Garten zu gestalten. 

Denn in der aktuellen Debatte um den Klimawandel stehen häufig Maßnahmen wie Gebäudedämmung, Elektromobilität und die Förderung erneuerbarer Energien im Vordergrund. Doch es gibt einen oft übersehenen Aspekt, der einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz leistet: urbane Ökosysteme 

Urbane Ökosysteme und ihre Rolle

Die Frage, welche Rolle urbane Ökosysteme wie Hausgärten, Kleingärten, Parks und Straßenbegleitgrün für den Klimaschutz spielen, wurde von der Humboldt-Universität zu Berlin im Rahmen des Projekts "NatKoS" (Natürliche Kohlenstoffspeicher) zwischen 2016 und 2019 untersucht. Es wurde der Frage nachgegangen, wieviel CO im Humus des Bodens und in der Biomasse der Pflanzen gespeichert werden.

Kohlenstoffspeicherung in der Stadt

Ein zentrales Kriterium für die Klimaschutzleistung eines urbanen Ökosystems ist die Menge an gespeichertem organischem Kohlenstoff. Dieser Kohlenstoff wurde einst als CO der Atmosphäre entzogen und ist nun in verschiedenen Vegetationsstrukturen wie Bäumen, Sträuchern und Gräsern gespeichert. Um diese Speicherung genauer zu untersuchen, wurden umfangreiche Vegetations- und Bodenkartierungen an 231 Standorten in Berlin durchgeführt.

Kleingärten besonders CO-bindend

Die Analyse von 1850 Proben ergab, dass Kleingärten in Berlin mit einem gesamten natürlichen Kohlenstoffspeicher von 19,6 kg C/m2 an der Spitze stehen. Dies ist hauptsächlich auf die hohen Humusgehalte in den Böden von Kleingärten zurückzuführen. Ein Grund hierfür ist die Anlage dieser Gärtern auf humusreichen Grundwasserstandorten, die Anlage auf ehemaligen Rieselfeldern und die systematische Humusanreicherung durch gärtnerische Aktivitäten.

Im Gegensatz dazu ist die Speicherung von Kohlenstoff in der pflanzlichen Biomasse wie Bäume und Gehölze vergleichsweise gering, da die Höhe dieser Pflanzen oft in Kleingärten reglementiert ist.

Privatgärten und städtische Grünflächen

Die Böden von Privatgärten und städtischen Grünanlagen weisen häufig nicht die gleichen Merkmale auf wie die von Kleingärten. Weitläufige Rasenflächen und reine Ziergärten sind meist humusärmer und speichern durch die geringere Biomasse weniger Kohlenstoff als Bäume oder Sträucher.

Moore und ihre Bedeutung

Ein besonderer Fall in Berlin sind die Moore, die mit 147,5 kg C/m2 den meisten organischen Kohlenstoff auf einer Gesamtfläche von 740 ha speichern. Daher ist der Schutz dieser Moore für den Klimaschutz von entscheidender Bedeutung.

Ergebnis der Untersuchung

Insgesamt speichern die Böden Berlins beeindruckende 5,5 Millionen Tonnen Kohlenstoff. Die Biomasse des Stadtgrüns trägt weitere 3,3 Millionen Tonnen bei. Das entspricht insgesamt 32,1 Millionen Tonnen CO, was deutlich über dem jährlichen CO-Ausstoß Berlins von 16,9 Millionen Tonnen im Jahr 2016 liegt.

Maßnahmen für einen klimafreundlichen Garten

Zum Speichern von CO im eigenen Garten gibt es einfache Maßnahmen, die sehr effizient sind:

  • Humusaufbau durch traditionelle gärtnerische Bodennutzung und Kompostwirtschaft fördern
  • Torffreie Gartenerde zum Schutz der Moore und ihrer riesigen Kohlenstoffspeicher verwenden
  • Bäume und Sträucher pflanzen und den Kohlenstoffspeicher im Garten erhöhen
  • Flächen entsiegeln und bepflanzen zum Aufbau neuer Biomasse und Humus

Wir als Baumschule sind spezialisiert auf ökologisch wertvolle Pflanzen, die nicht nur CO2 speichern, sondern auch essbar sind. Mit der Ernte aus Deinem Garten sparst Du nämlich doppelt CO, weil lange Transportwege für dein Essen entfallen.

Wenn du mehr über das Anlegen eines ökologischen, essbaren und klimafreundlichen Garten erfahren möchtest, dann empfehlen wir Dir den Blogbeitrag Waldgarten anlegen - worauf es ankommt.

Quellen: 
Kleingärten sind die wirksamsten CO₂-Speicher von Dr. Christian Klingenfuß
Projekt "Natkos(Natürliche Kohlenstoffspeicher) 

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